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Rosshaarzupfmaschine

Industriell gefertigte Zupfmaschine für Rosshaar: vierfüßiges Metallgestell, darauf sitzt eine Blechtrommel auf der hölzerne Hechelbretter angebracht sind. Angetrieben wird sie über ein Transmissionsrad aus Eisen; Griffe und Trichter sind aus Holz.

Zustand: Eisen stark rostig, graue Fassung abgerieben, Blech verbeult und vorne gebrochen, Holz wurmstichig mit Verdacht auf akuten Holzwurmbefall, z.T. gesplittert, gerissen, abgebrochen, Transmissionsriemen rissig.

Diese Rosshaarzupfmaschine stammt aus dem Betrieb einer alteingesessenen Polster- und Tapeziererfamilie aus Fürstenfeldbruck und ist vermutlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von einem Handwerkermeister verwendet worden.

Die Zupfmaschine diente dazu, das in Zöpfen verkaufte Rosshaar auseinander zu zupfen, um damit anschließend Matratzen und Möbel aufzupolstern. Dies geschah bis ins 20. Jahrhundert hinein noch von Hand und war eine kraftzehrende und aufwändige Arbeit. In den 1880er Jahren kamen die ersten dieser Maschinen auf den Markt, die es dem einzelnen Handwerker erlaubten, das Zupfen unter großer Zeit- und Kraftersparnis vorzunehmen.

Bis diese industriell gefertigten Maschinen im ländlichen Bayern ankamen, um dort die Handarbeit zu ersetzen, dauerte es ein wenig länger. Spätestens aber um 1920 wurde das Rosshaar auch hier maschinell gezupft.

Inventarnummer JEX-03334

Datierung: um 1920

Provenienz: Fürstenfeldbruck

Literatur: http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj236/ar236086

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