Sammeln & Bewahren

Essbesteck

Messer und Gabel sind jeweils aus einem Stück Stahl gefertigt. Auf beiden Seiten am Griff sind elfenbeinfarbene Hornstücke mit Messingstiften aufgenietet. Auf dem Messergriff finden sich feine Gravuren: „Alle unsre Lebens Stunden Sollen sein mit Glück verbunden". Auf der anderen Seite ist eine Bäuerin mit Rechen und ein Bauer mit Sense sich gegenübersitzend dargestellt. Die Messerklinge weist die Gravur „Gedencke Mein“ zwischen Pflanzenornamenten auf.

Der Griff der Gabel ist in gleicher Art graviert wie das Messer: „Der Himel segne dich Und denck dabei an mich" und auf der anderen Seite eine bildliche Darstellung eines Bauernhauses mit angebauter Scheune und zwei Bäumen.

Das Etui besteht aus einer Hülle aus Holz mit zwei Einschüben, die mit braunem Leder überzogen und mittig vernäht ist. Dieses weist in drei Reihen punzierte Rankenornamente als Dekoration auf.

Zustand: Das Besteck wies an den Metallteilen korrodierte Bereiche auf und wurde gereinigt und konserviert. Das Etui war einem Holzschädling zum Opfer gefallen, der sich auch durch das Leder gefressen hatte. Dieses wurde ebenfalls gereinigt und stabilisiert.

Essbesteck war über lange Zeit ein sehr persönlicher Gegenstand, der in einem „besteckten“ Futteral am Gürtel transportiert wurde, wovon sich auch der Begriff ableitet. Das Besteck wurde häufig passend zum Besitzer oder zur Besitzerin verziert und war lediglich der wohlhabenden Gesellschaft vorbehalten. Ärmere Schichten nahmen ihre Mahlzeit mit den Händen und einem Löffel zu sich. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts verbreitete sich durch die Industrialisierung das Essen mit Besteck aus der Massenproduktion in allen Schichten.

Das Besteckset stammt laut Vorbesitzer ursprünglich von einem Bauern aus Franken und wurde 1989 durch den Jexhof erworben.

 

Essbesteck mit Etui

Inventarnummer JEX-03598

Datierung: vmtl. Anfang 19. Jahrhundert

Provenienz: Franken

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