Sammeln & Bewahren

Brühtrog

Brühtrog, bestehend aus einem Nadelholz-Halbstamm, gehöhlt, ungefasst, mit eisernen Haltebändern, ein Griff nachträglich durch ein Stück eines Wasserleitungsrohrs ersetzt.

Inventarnummer innen an einem der Griffe. Nachinventarisiert aufgrund folgender Kriterien: Regionalbezug, Repräsentativität.

Bei der Hausschlachtung, die auf dem Land noch bis in die Nachkriegszeit üblich war, waren die Brühtröge, auch Sautröge genannt, ein wichtiges Hilfsmittel. Das tote Schwein – betäubt mit dem Schlachtschussapparat und dann abgestochen mit einem Schnitt durch die Halsschlagader, Kehle oder vor dem Brustbein – wurde in den Trog gelegt, mit Saupech (pulverförmiges Kiefernharz) bestreut und mit brühendem Wasser übergossen. Das Harz verklebte mit den Borsten und konnte nun mit Kette und Schabeglocke (auch als Sauglocke oder Schelle bezeichnet) abgestreift werden.

Noch bis ins 19. Jahrhundert legte man die Schlachttage oft in die Wintermonate, nicht nur, weil das Fleisch dann kühl gelagert werden konnte, sondern weil man das Vieh nicht über den Winter füttern musste. Bis auf ein paar Zuchtsauen wurde der Schweinebestand reduziert. Für gewöhnlich waren die Tiere im zweiten oder dritten Lebensjahr schlachtreif.

Bis die Stallfütterung aufkam, ernährten sich die vom Dorfhirten behüteten Schweineherden hauptsächlich aus dem Wald, den Feuchtwiesen der Allmende, den Brach- und Stoppelfeldern. Die ausgedehnten Wälder der Kurfürsten waren der Grund für den sprichwörtlichen Schweinereichtum Baierns, der zur Gleichsetzung Sauland = Baierland führte.

Inventarnummer JEX-18182

Datierung: vermutlich Mitte 19. Jahrhundert

Provenienz: Dauerleihgabe von Magnus Probst, Puch

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